Dienstag, 14. April 2015

vom Pfleger zum Opfer

Vom Pfleger zum Opfer



Stellen Sie sich einmal folgende Situation vor. Sie arbeiten in einem deutschen Krankenhaus. Sie sind in einer Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger. Sie haben schon medizinische Vorkenntnisse. Das Krankenhaus liegt irgendwo in Deutschland, in einer mittelgroßen Stadt.


Dort gehen Sie diesem Beruf mit Leib und Seele nach. Sie machen gerne auch länger, sind motiviert, diesen Beruf zu erlernen und Sie sind auch dazu bereit mehr zu tun, als es die Ausbildung erfordert. Sie sind „hinterher“, auf dem neusten Stand der Dinge zu sein. Sie wollen eigentlich diesen Beruf mit allem erlernen und tun dafür mehr, als es der Durchschnitt der Auszubildenen tut.


So gehen Sie unter anderem zu internen Fortbildungen. Während Ihrer Freizeit. Sie opfern ihre Freizeit dafür, die Zeit, in der Sie sich von einem eigentlich knochenharten Job (bzw. Ausbildung) erholen sollen, um noch mehr zu lernen, um diesen Beruf bestmöglichst erlernen und später bestmöglichst ausüben zu können. Sie opfern diese Zeit der Allgemeinheit. Den Menschen, die sie jeden Tag – bereits teilweise in Eigenverantwortung – betreuen.


Genau diese Zeit nehmen Sie sich als der einzige, als der einzige Auszubildene. Diese Zeit nehmen Sie sich aber nicht, weil sie meinen, dass Sie Gott in weiss spielen wollen, nicht damit man Sie als etwas besonderes ansieht. Sondern aus dem Grund, weil sie dies als Verantwortung sehen. Als Verantwortung und mehr oder minder auch als Verpflichtung gegenüber der Menschen, die Sie jeden Tag (mit) betreuen und deren Genehsung mit unter auch davon abhängt und deren Leben im Extremfall auch von diesem in der Freizeit erworbenem Wissen abhängen kann.


Genau dies alles tun Sie. Dies erfährt allerdings (dadurch, dass das fiktive Krankenhaus ein recht familiäres Umfeld hat und jeder jeden kennt) die Leiterin der Schule für Krankenpfleger. Diese kommt auf Sie zu und äußert Ihnen gegenüber offen die Bitte, in Zukunf die Teilnahme an Fort- / Weiterbildungen zu unterlassen, weil Sie das ja eh nicht bräuchten. Zum selben Zeitpunkt haben Sie aber – angenommen – auch bei dieser „Lehrerin“ das Thema Herz, welches nur lieblos, halbherzig (fast mit etwas schwarzem Humor) und nur in kurzen Punkten abgearbeitet wird. Ein Thema, welches von eigentlich großer Bedeutung ist, gerade um Zusammenhang im Bereich des Kreislauf-Systemes zu verstehen.


Solch eine „Lehrerin“, will Ihnen mehr oder weniger – indirekt – verbieten an bereits erwähnten Fortbildungen teilzunehmen. Ja, sogar noch mehr, auf Grund der Art und Weise, wie sie es Ihnen vermittelt, vermittelt sie Ihnen, dass Sie ihr dadurch mehr oder minder schon ein Dorn im Auge sind.


Nehmen Sie an, sie arbeiten weiter an diesem fiktiven und frei erfundenem Krankenhaus. Sie haben Unterricht bei einer freien Dozentin, welche ihre Dozententätigkeit genauso mit ganzem Herzblut wahrnimmt, wie Sie Ihre Ausbildung. Sie geht auf Details ein. Sie möchte Ihnen etwas beibringen, etwas vermitteln, was für Ihren weiteren Werdegang / Beruf einfach unabdingbar und von hohher Wertigkeit ist.


Leider gibt es „Mitschüler“, welche während des Unterrichtes „wichtigere“ Dinge zu erledigen haben, als aufzupassen. Beispielsweise Lernzettel für andere Unterrichtsthemen und Klausuren anzufertigen. Dies bekommt natürlich auch die Dozentin mit, welche gleichzeitig aber auch differentiert, dass es Auszubildene gibt, die den Unterricht mit ganzer Aufmerksamkeit verfolgen. Infolge dessen, führt die Dozentin einige Maßnahmen durch, welche herausfiltern sollen, wie sehr diese Auszubildenen, die wichtigeres zu tun haben, doch aufpassen und den Unterricht verfolgen. Dabei stellt sie natürlich fest, dass es dort Differenzen gibt. Gleichzeitg muss man noch anmerken, dass diese „Mitschüler“ auch noch Zwischengespräch – ohne Rücksicht auf die Dozentin und ohne Rücksicht auf den Unterricht – führen. Sie stören einfach die Lernatmosphäre und die Aufnahmefähigkeit der restlichen Auszubildenen.


Konsequenzen gibt es natürlich. Was wiederum den „Störern“ nicht passen, wodurch diese sich an die Schulleiterin wenden. Diese – frei erfundene – Schulleiterin hat in Folge dessen auch diese Dozentin als Dorn im Auge. Sie, als Beauftragter „Klassensprecher“ wenden sich mit klaren Worten an die Schulleiterin und teilen ihr offen die Sicht mit. Schwupps, noch ein zweiter Dorn gegen Sie im Auge der Schulleiterin. Dadurch stehen Sie mittlerweile auf der Abschussliste der Schulleiterin, obwohl Sie die Probezeit schon erfolgreich absolviert haben.


Es vergeht nun ein wenig Zeit in dieser virtuellen und frei erfundenen Welt und Sie werden krank. Sie erkranken, melden sich krank. Eine Erkrankung, welche sich nicht als so „einfach“ darstellt. Sie teilen dies alles gemäß der Fristen – welche in Deutschland ja klar geregelt sind – mit. So vergeht die Zeit. Sie sind auf dem Weg der Besserung. Auf die – rein fiktive Erkrankung möchte ich hier nicht weiter eingehen. Leider wird aus der Erkrankung nicht nur eine und nicht nur zwei Wochen Zeit der Krankheit und mehr oder minder des Ausfalls, sondern es werden fast drei Monate. Dennoch steht eine Rückkehr an.


Doch Das, was Sie dann erfahren ist, dass Sie durch und dank dieser Schulleiterin und der durch diese Person aufgehetzten Dozenten und „Lehrer“ - welche schon bereits in diesem Weblog erwähnt – wurden, aus dem Ausbildungsverhältnis gekündigt wurden. Dies alles, weil man interessiert ist, das Beste wollen, frei über das sprechen, was Sie sehen und mitbekommen.


Was würden Sie dann tun.


Ich würde mich einfach an den Kopf fassen, würde mich einfach fragen, was in manchen Köpfen falsch läuft und schlussendlich auch fragen, warum es in einem solchen Land wie Deutschland wirklich an Pflegepersonal fehlt, welches auch wirklich qualifiziert ist und entsprechenden Background hat. Ich würde mich fragen, warum es immer mehr Pflegepersonal in Deutschland erfordert – ohne hier feinlich oder wie auch immer zu klingen (!!!) - welche auf Grund ihrer kulturellen Abstammung nicht der deutschen Sprache mächtig sind und warum wir immer mehr Dolmetscher auch in Krankenhäuser benötigen, damit überhaupt ein vernünftiger und zumindest ansatzweise patientenorientierter Tagesablauf gewährleistet sein kann.


Einfach sprachlos, ohne Worte und ohne wirklich darüber lachen zu können, dies aus Sicht einer „rein fiktiven“ Person, welche diesen Text natürlich nur frei erfunden hat. (… soll man lachen oder weinen …?!).



In diesem Sinne ... bis die Tage ...

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