Verarmen wir an Freundschaften?!
Immer wieder habe ich mir die Frage
gestellt, ob wir nicht daran verarmen, dass wir immer mehr
Freundschaften online „pflegen“. Vieles läuft heute via Mausklick,
Community an und Freunde da. Wer bei „facebook“ registriert ist, und ab
und an sein Account öffnet, bekommt sogar ständig Freundschaftsanfragen
und auf der Startseite auch Personen vorgeschlagen, welche man als
Freund hinzufügen kann. Freund(in) in Anführungszeichen.
Aber ist nicht genau dieser Punkt
der, an dem wir uns Gedanken machen müssen?! Natürlich nutze ich auch
sehr gern die Online-Community „facebook“ – das ganz ausser Frage. Dank
der vielen Funktionen bekommt man ständig die aktuellen
Geburtstagskinder angezeigt. Gleichzeitig bekommt man auch zu lesen, auf
welchem WC welcher Freund gerade sitzt … wobei ich denke, dass einige,
wenn nicht sogar viele Meldungen und Statusmitteilungen in selbes und
herunter gespühlt gehören.
Immer mhr läuft nur noch auf einer
Internet-Welt-Form ab, welche die wirklichen Freunde immer weiter von
sich selbst distanzieren lässt und die Freundschaft dennoch schrumpft.
Na klar, „Facebook“ und Co. Haben natürlich auch riesige Vorteile. Denkt
man alleine daran, ein guter Freund geht auf ein mal ins Ausland, zieht
(aus welchen Gründen auch immer) auf einen anderen Kontinent … in
diesem Fall erhält man dank der erwähnten Communities immer wieder mal
neues und weiss, wie es dem „Lieben“ gerade geht. Aber geht es nicht
persönlicher?!
Wobei mich auch dies noch nicht ein
mal stört. Der Punkt, der mich immer wieder auf’s neue zum staunen brint
ist der, dass man stolz darauf ist – um nicht zu sagen prahlt – wie
viele Freunde man denn bei solchen Communities auf seiner
Freundschaftsliste stehen hat. Ist hier nicht die Frage erlaubt und
gerechtfertigt, ob da noch alles ok ist im Gehirnskasten?!
Viele entsprechende User, die ständig
damit prahlen wieviele Freunde sie dort haben, scheinen nur auf eine
große Anzahl virtueller Freunde aus zu sein. Aber sind dies auch
wirklich Freunde?! Nach einem ersten Sehen / Kennenlernen, kommt sofort
die Freundschaftsanfrage … muss man diese dann mit ja beantworten?! Muss
man mit jedem gleich befreundet sein, den man kennt?! Will man gleich
mit jedem befreundet sein, den man ein oder zwei mal gesehen hat?!?!
Häufig denke ich in solchen Momenten darüber nach – also wenn ich
entsprechende Anfragen erhalte – ob ich diese Person wirklich so gut
kenne und ob ich wirklich mit ihr befreundet sein möchte … auch im
wahren Leben. Ja? Nein?
Ich kann ja auch jemanden gut kennen
und schätzen, der aber nicht ständig sehen soll, was ich gerade mache.
Ich finde es im Gesammten schon etwas übertrieben, gleich jede Anfrage
mit JA zu beantworten.
Der Grund für diesen Beitrag liegt
aber nicht bei ungefähr. Der Grund und die Inspiration zu diesem Beitrag
lag – Nachtigal ick hör dir trapsen – bei einem Bild auf einer
Onlinecommunity, welches aussagt, dass es genüge zwei wirkliche Freunde
zu haben – um erfolgreich durch’s Leben zu kommen. Bei den Freunden sind
keine „Facebook“-Freunde gemeint, sondern wirkliche Freunde, mit denen
man über alles reden kann. Wenn man diese zwei Freunde hat, kann man ein
problemloes und sorgenfreies Leben führen. Hier ist mal wieder
entscheident, dass nicht die Quanität, sondern viel mehr die Qualität
zählt.
Brauchen wir wirklich soviele "Freunde"?!
Grüße …