Sonntag, 5. April 2015

so langsam reicht es ...

so langsam reicht es doch auch mal, oder?!



Seit dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich erschlagen einen die Schlagzeilen, täglich, ja sogar stündlich gibt es neue Berichte zu diesem Thema. Neue "Enthüllungen", neue Vermutungen. Aber muss das denn auch alles so sein?


Ich finde das, was dort passiert ist natürlich furchtbar und für die Angehörigen das schlimmste, was jeh vorstellbar gewesen wäre, jedoch muss ich mich manchmal auch fragen, was diese Berichterstattung soll?! Im laufenden Takt, wie erwähnt, erscheinen neue "Schlagzeilen", neue Berichte und neue Erkenntnisse. Ich glaube an dieser Stelle gehen unsere Faszinationsmedien einen Schritt zu weit. Egal, welches Protal es ist und wenn es nur der Anbieter für kostenlose Emailaccounts ist. Überall wird diese mediale Berichterstattung betrieben.


Ich glaube allerdings, dass dies nichts mehr mit normalem Menschenverstand zu tun hat und die Medien hier eventuell einen Ganz herunter schalten müssten. Es ist natürlich schlimm, was passiert ist, muss man dies jedoch medial so aufarbeiten? Man darf auch nicht ganz vergessen, dass häufig schon Dinge in den Medien berichtet wurden, die sich später dann als "halbe Wahrheit" oder gar Falsch herausgestellt haben. Daher lege ich persönlich eh keinen Wert auf diese Berichte.


Für die Angehörigen der Opfer wird es wohl ähnlich sein. Diese haben zur Zeit andere Probleme, Sorgen und Gedanken. Ich glaube für die Angehörigen wird es nur von Bedeutung sein, dass irgendwann einmal das wahre Licht zu tage kommt und nicht ständig neue Erkenntnisse ala "die zweite Black-Box ist gefunden" u.ä.


Auch die Berichterstattungen an den Tagen nach dem Unglück sind für mich der pure Albtraum gewesen. Man ist (von Seiten der Medien) nicht an die Angehörigen heran gekommen, also stürzt man sich schlussendlich auf die Notfallseelsorger vor Ort. Dar ich selbst auch in der Notfallseelsorge aktiv bin, kann ich nur sagen ... ein Armutszeugnis. Einerseits für die Medien, jedoch leider auch ein Armutszeugnis für die Notfallseelsorger, die mit der Presse gesprochen haben.


Ich persönlich twittere auch mal "morgen habe ich Dienst" oder wie ich es hier auch schon getan habe, schreibe ich mal einen Kommentar wie "der Countdown läuft, bald ist der nächste Dienst". Jedoch und da sehe ich den klaren Unterschied, würde ich mich nie gegenüber der Presse äußern. Alleine schon aus dem Grund, sobald man etwas gegenüber einem Journalisten gesagt hat, was dieser eventuell falsch  auslegt, wird dies so gedruckt, egal ob man es will oder nicht.


Ich finde es einfach als eine Art Respekt und Würde vor den "Mandanten" und "Betroffenen", die ich betreue, dass über die gesamte Betreuung nichts nach außen dringt. So hat der jeweilige Betroffene die Möglichkeit, mit mir offen zu sprechen und mein Vertrauen zu genießen ohne im Hinterkopf haben zu müssen, was er denn nun sagen darf oder nicht, welche Reaktion / Emotionen, er denn nun zulassen darf oder nicht. Für mich steht im Vordergrund, bzw. an einziger Stelle der Betroffene und nicht die Allgemeinheit, die von dem Ereignis erfahren will.


Aber gut, was die Medien auch immer tun, ich finde es zur Zeit einfach schlimm, wie mit diesem GAU (ja ich nenne es mal so) umgegangen wird. Manchmal sollten die Medien so etwas wie einen ethischen Berater hinzuziehen, der einschätzen kann - NEUTRAL -, ob denn eine Berichterstattung erforderlich ist und vor allem auch in welchem Umfang. Aber das wird wohl nur ein Traum bleiben ...


Und nun rege ich mich nicht weiter auf ;-)



Herzliche Grüße und noch einmal ein schönes Osterfest ;-)

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