Sonntag, 4. Januar 2015

verfrühter Aprilscherz oder was ist das?!

Hallo zusammen.


An solch einen falsch datierten Aprilscherz dachte ich heute zuerst, als ich beim Durchstöbern der Nachrichten auf einen Vorschlag von Herrn Ramelow las, bzw. Eine Äußerung, wonach er diese nicht als "Quatsch" ansieht.


[Zitat-Anfang]
Arbeiten bis 70 - freiwillig? Der Vorschlag von Bundesagentur-Chef Weise ruft teils empörte Reaktionen hervor. Nun bekommt er Unterstützung - von unerwarteter Seite.
[Zitat-Ende]


... Weiter heißt es ...


[Zitat-Anfang]
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat sich offen für die Idee einer Rente mit 70 auf freiwilliger Basis gezeigt - und stellt sich damit gegen die Bundesparteispitze. "Ich sehe diesen Vorschlag nicht als Quatsch an", sagte Ramelow der "Thüringischen Landeszeitung". Fachwissen und Lebenserfahrung sollten den Unternehmen nicht verloren gehen.
[Zitat-Ende]


Zitat-Quelle:
http://m.heute.de/ZDF/zdfportal/xml/object/36587018



Als ich das gelesen habe, wusste ich nicht so richtig, was ich wirklich davon halten soll.

Also, wer mich persönlich kennt, der weiß, dass ich in meinem ersten erlernten Beruf im Handwerk gearbeitet habe. Fangen wir also mal dort an.
Aus meiner Zeit im Handwerk kenne ich viele Kollegen, die mit 40 bis 50 die ersten körperlichen Probleme hatten, die sich der Art bemerk gemacht haben, dass die jeweiligen Kollegen jährlich zwischen zwei bis sechs Wochen krankgeschrieben waren. Mit zunehmendem Alter würde dies nicht besser. Die Kollegen (auch in anderen Firmen, mit denen diese Firma zusammen arbeitete konnte man dies beobachten ...). Jeder Kollege, der dort seine Jahre voll arbeiten konnte um dann mit voller, aber dennoch wesentlich zu geringen, Rente den Ruhestand genießen zu können war froh, dies hinter sich zu haben. Es gab auch Kollegen, die dieses Alter bedauerlicherweise nicht erlebten (Gründe sehr unterschiedlich, aber darum soll es ja nicht gehen).
Die Kollegen, die sich dann mit 63 etc. von der Arbeit verabschieden könnten waren froh, froh einem sehr körperlich belastenden Beruf nicht mehr täglich nachgehen zu müssen.

Auch in dem jetzt ausgeübten Beruf (im sozialen Bereich) sind viele Kollegen bereits mit der Bereifung ab Ende 40 fertig, körperlich und psychisch gesehen. Auch hier, in diesem Beruf, können die wenigsten bis zum Erreichen des Rentenalters vollständig arbeiten. Nur wenige haben für einen solchen Beruf, der viel Verantwortung für ein lachhaftes Gehalt bedeutet die Kraft. Auch emotional gesehen ... Wird man in diesem Beruf ständig vor ein auf und ab gestellt. Wer diesen Beruf mit Herzblut lernt, gelernt hat und ausübt (wie ich) wird dies gern so lange machen, wie möglich ... ABER garantiert nicht bis zum 70 Lebensjahr !!!!


Egal in welchem Beruf, freiwillig bis zum 70. Lebensjahr arbeiten, werden nur die wenigsten Menschen können, auch wenn mittlerweile leider fast darauf angewiesen sind, damit es "vorne und hinten" reichen wird. Aber es ist auch immer eine Frage, ob man so noch von Lebensqualität sprechen kann, zumal - trotz steigendem Alter - auch der Körper irgendwann nicht mehr kann und auch die Psyche ist davon betroffen ...

Daher mache ich mir Gedanken über solche Äußerungen. Zuerst fängt das auf freiwilliger Basis an. Wenn man sieht, dass einige dies befürworten, dann wird daraus eine feste Sache. Verpflichtend. Für alle. Gesetz.

Daher sehe ich persönlich dem ganzen eher zweifelnd entgegen und bin eher zweifelnd. Gerade in Hinsicht auf das oben geschilderte ...


Mal schauen, wo das alles noch hinführt ...


Herzliche Grüße ;-)