Hallo zusammen.
An solch einen falsch datierten Aprilscherz dachte ich heute zuerst,
als ich beim Durchstöbern der Nachrichten auf einen Vorschlag von Herrn
Ramelow las, bzw. Eine Äußerung, wonach er diese nicht als "Quatsch"
ansieht.
[Zitat-Anfang]Arbeiten bis 70 - freiwillig? Der Vorschlag von Bundesagentur-Chef Weise ruft teils empörte Reaktionen hervor. Nun bekommt er Unterstützung - von unerwarteter Seite.[Zitat-Ende]
... Weiter heißt es ...
[Zitat-Anfang]Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat sich offen für die Idee einer Rente mit 70 auf freiwilliger Basis gezeigt - und stellt sich damit gegen die Bundesparteispitze. "Ich sehe diesen Vorschlag nicht als Quatsch an", sagte Ramelow der "Thüringischen Landeszeitung". Fachwissen und Lebenserfahrung sollten den Unternehmen nicht verloren gehen.[Zitat-Ende]
Zitat-Quelle:
http://m.heute.de/ZDF/zdfportal/xml/object/36587018
Als ich das gelesen habe, wusste ich nicht so richtig, was ich wirklich davon halten soll.
Also,
wer mich persönlich kennt, der weiß, dass ich in meinem ersten
erlernten Beruf im Handwerk gearbeitet habe. Fangen wir also mal dort
an.
Aus meiner Zeit im Handwerk kenne ich viele
Kollegen, die mit 40 bis 50 die ersten körperlichen Probleme hatten, die
sich der Art bemerk gemacht haben, dass die jeweiligen Kollegen
jährlich zwischen zwei bis sechs Wochen krankgeschrieben waren. Mit
zunehmendem Alter würde dies nicht besser. Die Kollegen (auch in anderen
Firmen, mit denen diese Firma zusammen arbeitete konnte man dies
beobachten ...). Jeder Kollege, der dort seine Jahre voll arbeiten
konnte um dann mit voller, aber dennoch wesentlich zu geringen, Rente
den Ruhestand genießen zu können war froh, dies hinter sich zu haben. Es
gab auch Kollegen, die dieses Alter bedauerlicherweise nicht erlebten
(Gründe sehr unterschiedlich, aber darum soll es ja nicht gehen).
Die
Kollegen, die sich dann mit 63 etc. von der Arbeit verabschieden
könnten waren froh, froh einem sehr körperlich belastenden Beruf nicht
mehr täglich nachgehen zu müssen.
Auch
in dem jetzt ausgeübten Beruf (im sozialen Bereich) sind viele Kollegen
bereits mit der Bereifung ab Ende 40 fertig, körperlich und psychisch
gesehen. Auch hier, in diesem Beruf, können die wenigsten bis zum
Erreichen des Rentenalters vollständig arbeiten. Nur wenige haben für
einen solchen Beruf, der viel Verantwortung für ein lachhaftes Gehalt
bedeutet die Kraft. Auch emotional gesehen ... Wird man in diesem Beruf
ständig vor ein auf und ab gestellt. Wer diesen Beruf mit Herzblut
lernt, gelernt hat und ausübt (wie ich) wird dies gern so lange machen,
wie möglich ... ABER garantiert nicht bis zum 70 Lebensjahr !!!!
Egal
in welchem Beruf, freiwillig bis zum 70. Lebensjahr arbeiten, werden
nur die wenigsten Menschen können, auch wenn mittlerweile leider fast
darauf angewiesen sind, damit es "vorne und hinten" reichen wird. Aber
es ist auch immer eine Frage, ob man so noch von Lebensqualität sprechen
kann, zumal - trotz steigendem Alter - auch der Körper irgendwann nicht
mehr kann und auch die Psyche ist davon betroffen ...
Daher
mache ich mir Gedanken über solche Äußerungen. Zuerst fängt das auf
freiwilliger Basis an. Wenn man sieht, dass einige dies befürworten,
dann wird daraus eine feste Sache. Verpflichtend. Für alle. Gesetz.
Daher
sehe ich persönlich dem ganzen eher zweifelnd entgegen und bin eher
zweifelnd. Gerade in Hinsicht auf das oben geschilderte ...
Mal schauen, wo das alles noch hinführt ...
Herzliche Grüße ;-)